RAW-Format in der Fotografie

20. Juli 2019

RAW-Format in der Fotografie

Im heutigen Blog Eintrag lernst du, was das RAW-Format ist und was es bewirkt. Am besten lässt sich RAW erklären, wenn man den Vergleich zur analogen Fotografie herstellt. Eine RAW Aufnahme ist demzufolge das Negativ. Erst nach dem Bearbeiten entsteht das endgültige, entwickelte Foto. Im Gegensatz dazu wird beim JPG Bild bereits eine Entwicklung innerhalb der Kamera durchgeführt. Jede Kamera hat dafür vorgefertigte Profile zur Auswahl. Bei den meisten Modellen kannst du diese auf deine Bedürfnisse anpassen oder eigene erstellen. Für gewöhnlich stellt man dort den Weißabgleich, Kontrast, Schärfe usw. ein.

Für was steht RAW?

RAW selbst ist keine besondere Abkürzung oder Sonstiges. Im Gegenteil, jeder Kamerahersteller verwendet eine eigene Form von RAW. Canon speichert seine RAW-Format Bilder in CR2 oder CR3 Dateien. Nikon hingegeben verwendet NEF und Fujifilm RAF. Im Deutschen ist der Begriff RAW sehr weit verbreitet, aber auch Rohdatenformat ist gängig.

Vorteile vom RAW-Format

  • Mit einer RAW Aufnahme bekommst du einen höheren Dynamikumfang als mit einer JPG Aufnahme. Der Dynamikumfang gibt die Abstufungen zwischen den dunkelsten und hellsten Stellen im Bild an. Moderne Bildsensoren haben einen Dynamikumfang von circa 10 bis 15 (Sony A7R IV) Blendenstufen.
  • Du kannst den Weißabgleich nach der Aufnahme ohne Einbußen verändern.
  • Du kannst dein Bild mit verlustfreier Kompression speichern.
  • In der Nachbearbeitung hast du mehr Möglichkeiten.
  • Alle Änderungen an einem RAW Foto können rückgängig gemacht werden, da nicht das originale Foto, sondern nur die Metadaten geändert werden.
  • Ein RAW Foto kann bis zu 68 Milliarden und 4.3 Billionen Farbabstufungen speichern – Was verdammt viel ist. JPG hingegen “nur” 16 Millionen.

Nachteile vom RAW-Format

  • Du musst dein Bild nachbearbeiten.
  • Die Dateigröße ist um ein vielfaches (2 bis 6 mal) größer als bei einer JPG Aufnahme. Beispielsweise kann ein 7 MB JPEG über 40 MB in der RAW Variante haben. Dadurch brauchst du viel mehr Speicherplatz.
  • Dein Arbeitsablauf zum fertigen Bild dauert um ein vielfaches länger.
  • Du brauchst eine Bearbeitungssoftware.
  • Jeder Hersteller hat sein eigenes Format, JPG hingegen ist universell gültig.
  • Bei Serienaufnahmen wird der Buffer mit RAW schneller voll. Hingegen kannst du bei JPGs längere Sequenzen aufnehmen, was bei Sport Veranstaltungen von Vorteil ist.

Wann solltest du das RAW-Format verwenden?

Gute Frage! Grundsätzlich verwende ich immer das RAW-Format. Hast du gerade erst angefangen oder fotografierst du nur ab und zu ist es vollkommen OK nur im JPG Modus zu sein. Willst du mehr aus deinen Fotos herausholen und du hast dich schon mit Nachbearbeitung beschäftigt, solltest du dir RAW genauer ansehen. Bei den meisten Kameras kannst du beides parallel aufnehmen. Die Einstellung dafür heißt für gewöhnlich RAW+JPG. In dem Modus kannst du auch gut vergleichen, wie eine Standard JPG Bild im Vergleich zu deiner RAW Aufnahme aussieht.

Vergleich RAW - Bearbeitetes Foto
Vergleich RAW – Bearbeitetes Foto

Betrachtest du das RAW Bild ohne Bearbeitung, sieht es ziemlich ausgewaschen aus. Keine Angst, das ist ganz normal. Wie schon erwähnt wird bei RAW Aufnahmen kein Bildprofil angewendet. Eine RAW Datei ist komplett unberührt. Kein Kontrast, kein Sättigung, keine Schärfe – nichts. Deswegen musst du es ja auch nachbearbeiten. Wie bereits erwähnt verwende ich Adobe Lightroom und Adobe Photoshop für die Nachbearbeitung. Von den meisten Kameraherstellern gibt es auch kostenlose Alternativen. Canon bietet dafür die Digital Photo Professional(DPP) Software an.

Habt ihr Fragen zum RAW-Format oder wollt ihr eure Erfahrungen teilen? Schreibt dazu einfach einen Kommentar zu diesem Beitrag oder teilt ihn mit euren Freunden und Bekannten.

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